Sanierung und Erweiterung Festhalle Bad Urach

Sanierung und Erweiterung Festhalle Bad Urach

Das Uracher Schmuckkästchen strahlt in neuem Glanz

Auftraggeber: Stadt Bad Urach
Bauzeit: 10/2021 – 06/2023
Leistungsphasen: 1-8
Kosten KG 400 (netto): 1,27 Mio. €

Die Festhalle in Bad Urach wurde 1913 erbaut. Nachdem die letzte größere Sanierung in den 80er-Jahren stattfand, wurde die Halle nun grundlegend saniert, erweitert und die Technik auf den aktuellen Stand gebracht.

 

Modernste Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung
Die Lüftungsanlagen sind mit hochregenerativen Wärmerückgewinnungseinrichtungen ausgestattet sowie frequenzumformer geregelten Ventilatoren. Zum Abgleich der Anlagen wurden eine Vielzahl von automatischen Volumenstromreglern eingebaut, welche dafür Sorge tragen, dass die entsprechenden Luftmengen auch dort ankommen, wo sie benötigt werden. Eine Besonderheit stellt die Wärmerückgewinnung der Hallenlüftung dar. Die Zu- und Abluftanlage musste aus Platzgründen geteilt eingebaut werden. Die Zuluftanlage steht im Untergeschoss, während sich die Abluftanlage im Dachgeschoss befindet. Die Wärmerückgewinnung erfolgt bei dieser Anlage über ein Kreislaufverbundsystem.

 

Die baulichen Randbedingungen führten im Zusammenhang mit der Lüftungsinstallation zu einer entsprechenden Herausforderung. Sei es, dass die Platzverhältnisse begrenzt und statische Belange zu berücksichtigen waren oder auch dass die Einbringung z. B. des Abluftgerätes der Halle nur durch die Öffnung des Daches möglich war.

 

Der Brandschutz stellte eine weitere Hürde dar, welche aber in Zusammenarbeit aller Beteiligten gelöst werden konnte. So wurde z. B. zur Entrauchung der Halle ein Brandschutzventilator mit einer Luftleistung von rd. 26.000 m3/h im Dachgeschoss platziert. Somit konnte auf eine aufwändige Fenstersteuerung verzichtet werden.

 

Daten zur raumlufttechnischen Anlage:

  • die Gesamtluftmenge der 4 Lüftungsanlagen beträgt 25.700 m³/h
  • 26.000 m3/h für Hallenentrauchung (Brandgasventiltor)
  • 23 Brandschutzklappen
  • 18 Volumenstromregler
  • 41 Schalldämpfer und Telefonieschalldämfper
  • 770 m2 Luftkanäle und Formstücke
  • 312 lfdm Rundrohr
  • 228 Stück Formteile für Rundrohre
  • 235 lfdm Flexrohre

 

Kälteerzeugung mit Schallschutz
Zur Kälteerzeugung dient ein Kaltwassersatz mit einer Leistung von 128 kW in geteilter Ausführung. Das Hauptaggregat befindet sich im Untergeschoss, während der Tischkühler auf der Rückseite des Gebäudes platziert wurde. Aus Schallschutzgründen wurde der Tischkühler mit einer Länge von rd. 7,6 m und einer Breite von 2,36 m entsprechend groß gewählt. Die Kühlung der Räume erfolgt über die Lüftungsanlage des Foyers und der Halle. Darüber hinaus stellen sogenannte Kühlbalken in den Decken des Foyers eine zusätzliche Kühlmöglichkeit dar. Über diese Kühlbalken wird die Zuluft in das Foyer eingeblasen.

 

Effiziente Heizungsanlage und neues Rohrnetz
Für die Beheizung konnte aus Platz- und Denkmalschutzgründen nur eine Gasbrennwertanlage installiert werden. Sie hat eine Leistung von 276 kW. Ein Teil der statischen Heizflächen blieb bestehen, während das Rohrnetz in weiten Teilen erneuert werden musste. Im Foyer und im UG (Sanitärräume) ist zur Beheizung eine Fußbodenheizung installiert. Sämtliche Heizgruppen wurden an die neue Situation angepasst und drehzahlgeregelte, energiesparende Umwälzpumpen eingebaut. Durch die gruppenweise Zuordnung der Zonen konnte auf eine aufwändige Einzelraumregelung verzichtet werden.

 

Neue Sanitäranlagen für Gäste und Künstler
Die sanitären Anlagen wurden komplett erneuert, ebenso die gesamten Grundleitungen des Gebäudes. Auf eine wassersparende Ausführung einschließlich entsprechender automatischer Spüleinrichtungen zur Sicherstellung der hygienischen Randbedingungen wurde großen Wert gelegt.

 

Nachhaltiger Betrieb durch zentrale Mess-Steuer-Regelanlage
Alle Anlagen der Gebäudetechnik im HLSK-Bereich wurden auf eine zentrale Mess-Steuer-Regelanlage aufgeschaltet und können von dort aus bedient werden. Zusätzlich kann die Anlage über den PC im Hausmeisterraum sowie über Fernzugriff eingesehen, überprüft und verändert werden. Eine Trendaufzeichnung der Einstellwerte, Ist-Werte sowie die Anzeige von Störungen stellt sicher, dass etwaige Störungen oder Fehleinstellungen schnell erkannt sowie die Anlageneinstellungen weiter optimiert werden können. Durch dieses Monitoring wird ein energieeffizienter und nachhaltiger Betrieb der Anlagentechnik sichergestellt.

Datum
Kategorie
Energie & Technik
Tags
Farbe Grau