Bad Urach – Wärmeversorgung Quartier Diegele

Bad Urach – Wärmeversorgung Quartier Diegele

Thermalwasser liefert Energie für Nahwärmenetz

Auftraggeber: Stadt Bad Urach
Aufgabe: Entwickeln eines nachhaltigen Energiekonzepts für das Schulzentrum Diegele

Zielsetzung

Die Vorgaben für die zukünftige Wärmeversorgung: Es sollte wie bisher ein Nahwärmenetz sein, mit dem Fokus auf der Nutzung nachhaltiger Energien und der Reduzierung von CO- Emissionen. Mögliche Einsparpotenziale und Effizienzvorteile sollten ebenfalls ausgeschöpft werden.

 

Lösung

Das ungenutzte energetische Potenzial des in unmittelbarer Nähe zum Schulzentrum gelegene Thermalbad „Alb-Thermen“ spielte beim neuen Energiekonzept eine große Rolle. Bisher wurde die im abgebadeten Beckenwasser enthaltene Restwärme mittels Wärmepumpe nur zur Beheizung des Thermalbades genutzt. Heute wird das Restwärmepotenzial des abgebadeten Thermalwassers unter Einsatz zweier Wasser/Wasser-Wärmepumpen mit jeweils 120 kW Heizleistung ausgeschöpft. Damit wird einerseits die Warmwasserbereitung im Thermalbad sichergestellt. Gleichzeitig erfolgt die Grundlastversorgung des Schulzentrums und eines Mehrfamilienhauses, das zwischen Thermalbad und Schulzentrum liegt.

 

Perspektive

Die Versorgung aller genannten Abnehmer mit Nahwärme soll langfristig aus nur einer Heizzentrale an den „Alb-Thermen“ erfolgen. Übergangsweise bleiben noch die Wärmeerzeuger im Gymnasium in Betrieb. Zukünftig sollen von dieser Heizzentrale aus auch weitere Gebäude in Richtung Stadtmitte versorgt werden.

 

Ergebnis: ein nachhaltiges & wirtschaftliches Zukunftskonzept

Mit den bereits jetzt umgesetzten und geplanten weiteren Schritten kann sich die Bilanz in Bezug auf Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit sehen lassen. Durch die Wärmerückgewinnung aus dem Badewasser können rund 720 MWh/a an Gas eingespart werden. Der CO-Ausstoß läge bei konventioneller Wärmeerzeugung mit Erdgas in Summe bei ca. 410 Tonnen. Mit den energetischen Gebäudesanierungsmaßnahmen am Gymnasium und der Ermstalhalle und der Restwärmenutzung des abgebadeten Thermalwassers kann er auf ca. 200 Tonnen reduziert werden – eine Minderung um ca. 50 % also. Und in puncto Energieeffizienz sieht das Ergebnis ebenso gut aus: anstatt die Wärme des abgebadeten Thermalwassers ungenutzt zu lassen, bzw. teuer abzukühlen ohne energetischen Nutzen, wird es nun als Energiequelle im Nahwärmenetz genutzt.

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Datum
Kategorie
Energie & Technik
Tags
Farbe Grau